Leerstand, nein danke

Vorstellung Zwischenzeitzentrale in Enger

BREMER ZWISCHENZEITZENTRALE STELLT SICH IN ENGER VOR

Die bereitgestellten Bierbänke in der ehemaligen Buchhandlung Kuhlmann waren gut gefüllt. Das Interesse am großen Problem der Leerstände in den Städten war offensichtlich so groß, dass sich viele Menschen auf den Weg durch den Regen gemacht haben, um sich in einem leerstehenden Geschäft an einer politischen Diskussion zu beteiligen. Und der Ort hätte kaum passender sein können.

Auf dem Programm stand die Vorstellung der Bremer „Zwischenzeitzentrale“. Diese vermittelt in Bremen Brachen in zwischenzeitige Nutzung und verhilft damit nicht nur den Immobilien und Grundstücken zu einer vorübergehenden Belebung. Sie bieten auch Menschen mit Ideen deren risikoarme Verwirklichung. Sie handeln mit Vermietern günstige Konditionen aus und stellen einen kurzen Draht zu den Behörden dar.

Das zeigt Wirkung. Und nicht nur vorübergehende. Mittlerweile konnten schon einige auf diesem Umweg eine neue Existenzen aufbauen und langfristig planen. Die Idee für diese Veranstaltung hatten Regine Steffen und Thomas Griese nach einer Fortbildung in Düsseldorf. Schon dort haben die beiden Vertreter der „Zwischenzeitzentrale“ – Daniel Schnier und Oliver Hasemann – Lust auf neue und kreative Lösungsansätze gemacht.

Und so haben sich der Stadtverband Enger und der Kreisverband Herford auf den Weg gemacht und diesen Abend veranstaltet. Nach der Begrüßung durch die Engeraner Fraktionsvorsitzende Regina Schlüter-Ruff und den Kreisverbandssprecher Maik Babenhauserheide und der Präsentation kam es dann zu einer lebhaften und sehr erfreulichen Diskussion. Die pessimistische Position, dass das Bremer Modell grundsätzlich nicht auf eine Stadt wie Enger übertragbar sei, war nahezu eine Einzelmeinung.

Die meisten Anwesenden hatten das ernsthafte Interesse, jetzt die Diskussion weiterzuführen. Niemand weiß, was wir wirklich alles aus Bremen übernehmen können. Niemand hat bisher ein fertiges Konzept in der Schublade. Niemand kann sagen, welche Rollen hier der Kreis und die Stadt spielen könnten. Umso wichtiger, dass wir ohne Scheuklappen und Schere im Kopf das Problem bearbeiten. Wir bleiben am Ball.