Vortrag und Diskussion
Struktureller Rassismus betrifft nicht nur persönliche Begegnungen, sondern ist in den Regeln und Abläufen von Institutionen wie Schulen oder der Polizei verankert. Diese Strukturen führen dazu, dass Menschen, besonders Schwarze und PoC (Menschen mit internationaler Familiengeschichte), immer wieder benachteiligt werden, auch wenn es nicht bewusst beabsichtigt ist. Ein Beispiel ist das Schulsystem: Kinder, die nicht Deutsch als Erstsprache haben, bekommen oft nicht genug Unterstützung und werden bei Noten schlechter bewertet. Auch die frühzeitige Entscheidung über den weiteren Bildungsweg nach der vierten Klasse benachteiligt Kinder, die noch nicht gut genug Deutsch sprechen. Die Schulbücher spiegeln oft eine einseitige, weiße Perspektive wider, was Schüler*innen mit anderem Hintergrund ausschließt. Struktureller Rassismus ist auch in der Wissenschaft sichtbar: Werke von Forschenden außerhalb Europas werden oft ignoriert, was das Denken beeinflusst. Im Gesundheitswesen erfahren Menschen mit Migrationshintergrund schlechtere Versorgung, weil es an Informationen und Dolmetschenden fehlt. Auch bei der Polizei werden Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder Aussehen öfter kontrolliert, „aus Erfahrung“ und trotz des Verbots von Racial Profiling.
Obwohl diese Strukturen nicht durch einzelne Personen geschaffen werden, liegt es in der Verantwortung jeder/jedes Einzelnen, diese zu erkennen und zu hinterfragen, um Diskriminierung zu verhindern.
Unsere Referentin ist Gönül Eglence, MdL (Die Grünen).
Wann: Dienstag, 10.06.2025, 18:30 Uhr
Wo: Geschäftsstelle Grüne Herford, Clarenstr. 22, 32052 Herford