GRÜNE im Kreis fordern: Keine neue ICE-Trasse durch Herford und Vlotho

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Herford. DIE GRÜNEN im Kreis Herford sehen die bisher vom Bundesverkehrsministerium vorgelegten Pläne für die ICE-Trasse zwischen Bielefeld und Hannover kritisch. Aus Kreissicht gibt es keine Notwendigkeit, ab Bielefeld-Brake eine neue Trasse anzulegen, die der A2 folgen soll. Denn die Strecke zwischen Bielefeld und Bad Oeynhausen ist bereits viergleisig ausgebaut, eine weitere Ertüchtigung wäre deutlich wirtschaftlicher als ein Neubau. Zudem würde der Bau einer komplett neuen Trasse einen massiven Eingriff in die Natur bedeuten, der vor allem das Herforder und das Vlothoer Einzugsgebiet betreffen würde. In Vlotho setzt sich die Grüne Liste Vlotho (GLV) gegen das Vorhaben ein, Kreisverbandssprecherin Angelika Fleischer betont: „Wir stehen voll hinter den Vlothoern. Das Mammutprojekt ’neue Trasse‘ würde nicht nur den Flächenfraß und die Naturzerstörung in der Region vorantreiben, sondern auch den Lebensraum der Menschen in Vlotho zerschneiden.“ Auch die „Initiative Widuland e.V.“, die sich kürzlich vor Ort gegründet hat, möchte der Kreisverband der GRÜNEN unterstützen. Denn die Bündelung der Interessen und Aktionen garantiert eine größere Aufmerksamkeit und lässt hoffen, dass damit viele Menschen beteiligt werden. „Ein transparentes Verfahren und eine Beteiligung der Betroffenen ist das A und O. Es darf nicht passieren, dass Entscheidungen, die die Menschen vor Ort massiv betreffen, ohne Einspruchsmöglichkeit getroffen werden“, meint Kreissprecher Sascha Steffen.

Einen Ausbau des Bahnnetzes und aller seiner Strukturen begrüßen die GRÜNEN im Kreis Herford ausdrücklich. Das Thema „Bahnverkehr“ ist ein wichtiger Baustein in der von den GRÜNEN seit vielen Jahren geforderten Verkehrswende. Auch die Einführung des Deutschlandtaktes wäre ein großer Fortschritt, Angelika Fleischer ist überzeugt: „Durch die Umsetzung des Deutschlandtaktes verbessert sich die Attraktivität des Zugverkehrs deutlich. Ob jedoch zwingend eine Fahrzeit von Bielefeld nach Hannover in 31 Minuten erforderlich ist darf bezweifelt werden. Laut einer Berechnung des Fahrgastverbandes Pro Bahn sind auch geringfügig längere Fahrzeiten denkbar. Daher müssen dringend weitere, verträglichere Planungsvarianten untersucht werden. Letztendlich muss die Bahn konkurrenzfähig zum Auto und zu den Kurzstreckenflügen sein.“ Die dafür notwendigen Investitionen sind kostspielig, aber nötig.