Stadt Herford. Nach der Verschiebung der Grundsatzentscheidung zum sog. OWL-Forum
nimmt die Ratsfraktion in den nachstehenden „Zehn Thesen“ zum gegenwärtigen Stand der
Diskussion Stellung:
- Kulturelle Inhalte und Formen ändern sich mit der Zeit. Dies ist bei einer Erneuerung in die
Jahre gekommener Einrichtungen zu bedenken. - Deshalb ist zunächst eine grundlegende kulturpolitische Diskussion zu führen – über ein
zeitgemäßes Angebot, das nicht zuletzt auch geeignet ist, viele Menschen zu erreichen. - In diesen Beratungsprozess ist die Stadtgesellschaft zielgerichtet und – mit Blick auf
mögliche Fördermittel – terminorientiert einzubinden. - Erst auf Basis eines solchen Gesprächs- und Aushandlungsprozess können Möglichkeiten und
Chancen bestehender Einrichtungen, aber auch von Standorten und Gebäuden identifiziert
werden. - Die in Aussicht gestellten Fördermittel bieten die Möglichkeit, das städtische Kulturleben
zeitentsprechend weiterzuentwickeln. Für eine reine Sanierung bzw. Erneuerung
bestehender Einrichtungen werden diese Mittel nicht zur Verfügung stehen. - Eine Ein-Standort-Lösung könnte kulturpolitische und betriebswirtschaftliche Vorteile
bieten. Zudem wären Fördermittel leichter zu rechtfertigen für ein Projekt, das in seinem
Anspruch durch ein kultursparten-integratives Profil und eine innovative bauliche
Ausführung deutlich über die bestehenden Einrichtungen hinausreicht. - Jenseits der Investitionskosten muss das Gesamtprojekt für die Stadt Herford in Hinblick auf
die entstehenden Folgekosten tragfähig sein. In die finanzpolitische Gesamtbewertung sind
auch andere (nicht-kulturpolitische) Finanzierungsbedarfe einzubeziehen. - Die Realisierungschancen dieses Projektes werden über einen überörtlich-regionalen
Anspruch gesteigert. Dieser könnte sich in der Mitträgerschaft des Kreises Herford
widerspiegeln. Regionale Konkurrenzsituationen sind zu vermeiden. - Die Ergebnisse des Prüfauftrages des Rates, das Projekt am bestehenden Theater-Standort
zu realisieren, sind zeitnah und umfassend öffentlich zu kommunizieren. Sollte sich eine
Realisierung an diesem Standort als nicht zielführend erweisen, sind andere Standorte (u.a.
Güterbahnhof, Bildungscampus) ins Auge zu fassen.
10.Letztlich setzt die Realisierung dieses Projektes ein unter kulturpolitischen, städtebaulichen
und wirtschaftlichen Aspekten überzeugendes Gesamtkonzept voraus. Erst auf einer solchen
Grundlage kann eine wirklich verantwortliche und in der Stadtgesellschaft getragene
Entscheidung getroffen werden.