Stadt Herford. Zur geplanten Entwicklung eines neuen Siedlungsgebiets im Bereich der ehem. Hauptschule Elverdissen erklären die Ratsmitglieder Claudia Schumacher und Herbert Even:
Die rege Beteiligung an der kürzlichen Einwohner*innenversammlung zeigt das große Interesse der Elverdisser Bevölkerung an der Entwicklung dieses künftigen Quartiers. Vor diesem Hintergrund schlagen wir vor, ergänzend eine Plattform auf der Website der Stadt zu eröffnen, um auch Online-Anregungen und -Vorschläge aus der gesamten Herforder Bevölkerung zu ermöglichen.
Aus den Beiträgen in der Versammlung, aber auch aus unseren eigenen Überlegungen heraus regen wir folgende Eckpunkte für die Entwicklung dieses Quartiers an:
- Anzustreben ist ein neues attraktives Quartier mit einer bunten sozialen, generationellen und kulturellen Mischung. Ältere, die ihr zu großes Einfamilienhaus aufgeben wollen, sollen hier passgenaue Wohnalternativen finden.
- In diesem Quartier sollte eine Mischung unterschiedlicher Wohnungsangebote realisiert werden. Dazu gehören u.a. auch Mehrfamilienhäuser im Geschosswohnungsbau, Wohnraum für ältere Menschen, aber auch öffentlich geförderter Wohnraum.
- Im Interesse einer sparsamen Bodennutzung ist eine verdichtete städtebauliche Gestaltung anzustreben. Zugleich sind grüne einladende und kommunikationsfördernde Begegnungs- und Freiräume mit ausreichend Platz für Kinder (Spielplatz, Wasser) zu schaffen.
- Eine autofreie Siedlung mit Stellplätzen am Quartiersrand reduziert Verkehrsflächen und -gefahren sowie verkehrsbedingte Lärm- und Abgasimmissionen. Die problematische Verkehrs(lärm)situation am Biemser Weg könnte durch dessen Einbeziehung in die Tempo30-Zone entschärft werden.
- Standorte einer neuen Sporthalle und eines Begegnungszentrums in Elverdissen sollten ergebnisoffen geprüft werden, zumal diese Infrastrukturen nicht nur für dieses Quartier, sondern für ganz Elverdissen Bedeutung haben.
- Im Interesse eines zukunftsorientierten Städtebaus sind die Möglichkeiten einer klimaneutralen oder -positiven zentralen Energieversorgung unter Einbeziehung elektromobiler Kapazitäten zu prüfen; zudem ist die Anpassung an den Klimawandel – zB. in Hinblick auf die Ableitung von Regenwasser – planerisch zu berücksichtigen.
Zweifellos sind neue Wohngebiete immer mit einer Inanspruchnahme von Boden und Freiraum verbunden; dieser unausweichliche Zielkonflikt zwischen Natur und Wohnungsbau sollte hier mit einer hochwertigen städtebaulichen und ökologischen Gestaltung abgemildert werden. Sofern private Investoren an der Entwicklung dieses Quartiers beteiligt sein sollten, sollten diese für gute baulich-ästhetische Qualitäten stehen – und möglichst aus unserer Region kommen.