Stadt Herford. Vor dem Hintergrund der weiterhin bestehenden Pandemie-Gefahren regt die Ratsfraktion von Bündnis90/DIE GRÜNEN erneut die Installation mobiler Luftfilter in Schulen und Kindertagesstätten an. Hierzu erklären die grünen Ratsausschussmitglieder Annegret Deimel (Schulausschuss) und Ulrike Blucha (Jugendhilfeausschuss):
Auch die nächsten Monate werden noch nicht normal sein. Die Ausbreitung der Delta-Variante zeigt, dass die Pandemie weiter unberechenbar ist – und viele Eltern sorgen sich um ein neues CORONA- Chaos an Schulen und Kitas nach den Sommerferien.
Jüngere Kinder unter zwölf Jahren können derzeit noch nicht geimpft werden, weil es für sie keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Sie müssen daher besonders geschützt werden. Genau dabei können Luftfilter helfen und in einem ersten Schritt die Grundschulen und Kitas sicherer machen.
Bislang hat die Stadtverwaltung auf die Möglichkeit des regelmäßigen Lüftens der Räume hingewiesen. Die Aerosolforschung hat aber längst gezeigt, dass es für den nötigen Austausch des Luftstroms nicht ausreicht, nur die Fenster zu öffnen. Deshalb können mobile Luftfilter eine wichtige Ergänzung des Lüftens darstellen.
Vor diesem Hintergrund sollte erneut die Anschaffung von mobilen Luftfiltern zunächst für die städtischen Grundschulen und Kitas geprüft werden, zumal sie mittlerweile nicht selten auch in Büros und Verwaltungen zu finden sind. Gerade auch im Landtag NRW sind sie seit einigen Monaten im Einsatz; und was dem Landtag recht ist, sollte auch für unsere Kinder möglich sein.
Die dafür anfallenden Kosten können zunächst durch die Stadt Herford vorfinanziert und als CORONA-bedingte Mehrkosten im Sonderbudget geführt werden. Deshalb erwarten wir, dass die Herforder Stadtverwaltung nunmehr zeitnah dem Stadtrat und den zuständigen Ausschüssen direkt nach den Schulferien konkrete Handlungsvorschläge zur Beratung und Beschlussfassung vorlegt.
Land NRW und Bund sollten die Stadt Herford aber bei der Finanzierung dieser Geräte nicht allein lassen. Deshalb fordern wir die Neuauflage eines modifizierten Förderprogramms des Landes und eine entsprechende Öffnung des Bundes-Förderprogramms, bevor im Herbst und Winter die dauernde Lüftung zu Erkältungs- und Grippewellen in den Grundschulen und Kitas führt.
Ein Blick über die Grenzen unseres Bundeslandes kann hier nicht schaden – gerade hat der Freistaat Bayern angekündigt, für mehr als 60.000 Klassenzimmer und 50.000 Kita-Räume die Ausstattung mit mobilen Lüftungsanlagen in Höhe von bis zu 50% der Kosten zu finanzieren, um – in Ergänzung zu regelmäßigem Lüften – die Aerosolkonzentration in den Räumen zu senken.