Quartiersentwicklung Elverdissen: GRÜNE weisen Kritik an der Beigeordneten zurück/“Bürgermeister sollte zu einer konstruktiven Zusammenarbeit im Verwaltungsvorstand zurückkehren“

Stadt Herford. Auf deutliche Kritik der Ratsfraktion von Bündnis90/Die Grünen sind die gestrigen Äußerungen des Bürgermeisters Kähler und der örtlichen SPD zu Aussagen der Beigeordneten für Bildung, Jugend und Soziales, Froese-Kindermann, zur Quartiersentwicklung in Elverdissen gestoßen. Im Einzelnen ist dazu Folgendes auszuführen:

  1.  Die Beigeordnete hat im Sozialausschuss über die wesentlichen Ergebnisse eines kürzlichen Workshops zur Elverdisser Quartiersentwicklung informiert. Dabei hat sie auch über die von den Teilnehmer*innen geschätzten Kosten aller dort entwickelten Ideen und Projekte berichtet; dort wurden Investitionskosten (ohne Berücksichtigung von Folgekosten) allein für Projekte des Sports 5 Mio. €, für ein Mehr­generationenhaus 2 – 3 Mio. €, für ein Bürgerzentrum mindestens 1 Mio. € sowie für einen Jugendtreff allein 0,3 – 0,5 Mio. € genannt.[1] Ausdrücklich ist von ihr dabei darauf hingewiesen worden, dass diese Kostenschätzung nicht von Fachleuten aus der Stadtverwaltung überprüft worden sei.
  2.  Vor diesem Hintergrund muss die Kritik von SPD-Stadtverband und -Ortsverein wohl eher als ein Zeichen besonderer politischer Nervosität der Herforder Sozialdemokratie verstanden werden. Die im Workshop genannten Zahlen aber pauschal als „unseriös“ zu disqualifizieren, sollte sich wegen des Respekts vor der engagierten Arbeit der Workshop-Teilnehmer*innen eigentlich verbieten. Im Übrigen ist das Projekt „Quartiersentwicklung Elverdissen“ keinesfalls gefährdet, zumal ein klarer Auftrag des Rates besteht, die Realisierung eines Ortsteil-Treffpunktes für Elverdissen zu prüfen.
  3. Es ist davon auszugehen, dass der Bürgermeister am Freitag die og. sachlichen Grundlagen der im Sozialausschuss genannten Zahlen mit der Beigeordneten klären konnte. Zudem waren ihm als Teilnehmer des Workshops die im Workshop genannten und schriftlich dokumentierten Kostenschätzungen der Teilnehmer*innen bekannt. In Kenntnis dieser Sachverhalte noch eine öffentliche Kritik an der Beigeordneten zu formulieren, ist sicher kein Zeichen für eine konstruktive Zusammenarbeit.
  4. In jedem Falle entspricht eine solche öffentliche Kritik eines Bürgermeisters an einer Beigeordneten keinesfalls den Standards einer modernen zeitgemäßen Personal­führung in einer Kommunalverwaltung. Wir erwarten vom Bürgermeister, dass auch bei auftretenden Fehlern zunächst das konstruktive Gespräch gesucht und eine gemeinsame öffentliche Sprachregelung gefunden wird. Und dass er sich vor seine Verwaltung stellt, anstatt Fehler bei anderen zu suchen. Diese üblichen Führungs­grundsätze sind in der konkreten Angelegenheit nicht beachtet worden. Deshalb fordern wir den Bürgermeister auf, zu einem kooperativ-konstruktiven Führungsstil gerade auch im Verwaltungsvorstand zurückzukehren.

[1]             Diese Werte sind im Rahmen des Workshops ausdrücklich dokumentiert worden und dürften spätestens nach Vorliegen der entsprechenden Workshop-Dokumentation allgemein zugänglich vorliegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[1]             Diese Werte sind im Rahmen des Workshops ausdrücklich dokumentiert worden und dürften spätestens nach Vorliegen der entsprechenden Workshop-Dokumentation allgemein zugänglich vorliegen.