Stadt Herford. Eine Biodiversitäts-Strategie für das Herforder Stadtgebiet hat die Ratsfraktion von Bündnis90/Die Grünen angeregt. „In Anbetracht des gravierenden Artenschwundes und des Klimawandels müssen wir auch in unserer Stadt mehr zum Erhalt und zur Entwicklung der biologischen Vielfalt tun“, betont Ratsmitglied Herbert Even.
Nach Auffassung der Grünen soll die Herforder Stadtverwaltung demnächst ein entsprechendes Konzept mit konkreten Maßnahmenvorschlägen dem zuständigen Bau- und Umweltausschuß vorlegen. Damit solle die Stadt dem Vorbild des Kreises Herford folgen, der kürzlich die Erarbeitung eines kreisweiten Konzeptes zum Bienen- und Insektenschutz beschlossen hatte.
Ein solches Konzept solle Vorgaben für die Gestaltung städtischer Gebäude und Liegenschaften enthalten: „Fassaden- und Dachbegrünung oder eine insektenfreundliche Gestaltung und Bewirtschaftung von Freiflächen und öffentlichem Grün sollten künftig zur Selbstverständlichkeit der Stadt werden.“
Aber auch bei privaten Bauten und Grundstücken sehen die Grünen einen ähnlichen Handlungsbedarf. Hier müsse es um Beratung und Unterstützung für Bauträger und Bauwillige in den Bereichen Wohnungs- und Gewerbebau gehen. „Zugleich erwarten wir, dass die konkrete Umsetzung Grüngestaltungs-Vorgaben der Bebauungspläne auf privaten wie auf öffentlichen Flächen genauer überprüft wird.“
Gute Beispiele zur Förderung der Biodiversität gebe es bereits: So habe die Stadt mit der Anlage von Blühstreifen oder Alleen entlang landwirtschaftlicher Flächen begonnen, und kürzlich seien zudem bauleitplanerische Gestaltungsvorgaben für private Gärten beschlossen worden.
Nunmehr aber solle das „Biodiversitäts-Ziel“ über Einzelmaßnahmen hinaus systematisch in der städtischen Bau- und Freiflächenpolitik verankert werden. Dabei erhoffen sich die Grünen, dass zur Finanzierung auch Fördermittel des Landes, des Bundes oder auch der Europäischen Union eingeworben werden können.
Fotos: Beispiele für Dach- und Fassadenbegrünung, Blühstreifen, Freiflächengestaltung