Besseren Lärmschutz entlang der Bahn-Hauptlinie Hamm – Hannover im Herforder Stadtgebiet fordert die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Lärmschutzwände entlang der Bahnstrecke oder auch der Einbau von Schallschutzfenstern an Gebäudenkönnen die Situation der betroffenen EinwohnerInnen entlang der Bahn deutlich verbessern“, betont Ratsmitglied Herbert Even.
Immerhin seien mindestens 820 Personen oder 1,3 % der Herforder Bevölkerung von übermäßigem Schienenverkehrslärm betroffen – so jedenfalls die städtischen Lärmaktionsplanung aus dem Jahre 2015. Übermäßiger Verkehrslärm liegt nach den behördlichen Vorgaben dann vor, wenn Schallpegelwerte von 67 dB(A) tagsüber bzw. 57 dB(A) nachts regelmäßig überschritten werden. Es seien nicht zuletzt auch nächtliche Güterzüge, die zu dieser Grenzwertüberschreitung beitrügen.
Die seit 2016 erhöhten Bundesmittel für Lärmschutzmaßnahmen an stark befahrenen Ortsdurchfahrten von Bahnstrecken ermöglichen nach Auffassung der Grünen nunmehr neue Handlungsspielräume. An anderen Teilabschnitten dieser Bahnlinie würden gegenwärtig Lärmschutzmaßnahmen realisiert odervorbereitet – so in Minden, Porta Westfalica, Bad Oeynhausen und unmittelbar an der Herforder Stadtgrenze in Bielefeld-Brake und -Schildesche. Even: „Was dort möglich ist, sollte auch bald auf Herforder Stadtgebiet verwirklicht werden können.“
Die Grünen verwiesen in diesem Zusammenhang auch darauf, dass der Streckenabschnitt zwischen Löhne und Herford bereits in einer entsprechenden Dringlichkeitsliste des sog. „GesamtkonzeptsLärmsanierung“ des Bundes enthalten sei – und dies mit einer relativ hohen Priorität. Deshalb sei es auch sinnvoll, auf die zuständigen Bundesbehörden bzw. die DB Netz mit dem Ziel einer baldigen Durchführung von aktiven und passiven Lärmsanierungsmaßnahmen auf Herforder Stadtgebiet einzuwirken.
In seiner nächsten Sitzung Anfang April wird sich der städtische Bau- und Umweltausschuss auf Antrag der Grünen mit dieser Angelegenheit befassen: „Wir sehen Handlungsbedarf und erhoffen uns ein klares Signal der Stadt Herford.“ Von den möglichen Lärmsanierungsmaßnahmen würden nichtnur die unmittelbar betroffenen Randbereiche, sondern auch das weitere Umfeld dieser Bahnstrecke profitieren.
