Die Grünen Herford lehnen die Tongrube an der Diebrocker Straße ab.

Herford. Die Firma Stork Tongruben- und Transportunternehmen GmbH hat die Genehmigung einer Tonabgrabung im Gebiet der Stadt Herford an der Diebrocker Straße beantragt. Der Stadtverband der Grünen in Herford fordert den Kreis Herford als Genehmigungsinstanz auf, die Genehmigung zur Tonabgrabung auf dieser dem Stadtgebiet Herford zuzuordnenden Fläche zu versagen. Die Grünen in Herford sehen bei diesem Projekt erhebliche Unwägbarkeiten und unvertretbare Risiken für die Anwohnerinnen und Anwohner und das nahe gelegene Naturschutzgebiet Asbeke / Kinzbachtal.

Das Abgrabungsgebiet in einer Größe von ca. 20 Hektar ist im Regionalplan als Fläche zu ‚Sicherung und Abbau oberflächennaher Bodenschätze‘ gekennzeichnet allerdings in der Größe und in den zu erwartenden baulichen Aktivitäten und Ausmaßen einer Industrienutzung vergleichbar. Umfangreichste Erdarbeiten bis zu einer Tiefe von 20 Metern unter Einsatz großer Maschinen und technischer Vorrichtungen sowie erhebliches verkehrliches Aufkommen durch bis zu 100 LKW-Transporte pro Tag, zum Teil durch Herforder Stadtgebiet, werden große Mengen an Emissionen verschiedenster Art freisetzen.

Das Abbaugebiet grenzt zudem innerhalb der Stadtgrenzen von Herford annähernd direkt an vorhandene Wohnbebauung der Innenstadt (Dieselstraße, Diebrockerstraße), in Diebrock, in Herringhausen und in Niedereickum. Hier sind erhebliche und nicht zu akzeptierende Beeinträchtigungen der Lebens- und Wohnqualität der Menschen durch Staub, Lärm, deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen und Emissionen von Abgasen durch den Einsatz der zum Betrieb der Anlage notwendigen Maschinen zu erwarten. Dies in einem sehr optimistisch geplanten Zeitraum von 30 Jahren, der Umfang der kürzlich vorgestellten Maßnahme lässt allerdings eine erheblich längere Laufzeit als realistisch erscheinen.

In gleicher Weise von Beeinträchtigungen betroffen wird das in unmittelbarer Nähe, unterhalb der geplanten Abgrabung liegende Naturschutzgebiet Asbeke- / Kinzbachtal in Mitleidenschaft gezogen. Hier kommen zusätzlich Unwägbarkeiten, den Wasserhaushalt des Feuchtgebietes betreffend, hinzu. Die Frage der Beherrschbarkeit kurzzeitig auftretender Wassermengen durch Starkregen während des Betriebes der Anlage ist noch völlig ungeklärt. Ebenso ungeklärt ist die Frage nach den Auswirkungen von eindringendem Oberflächen-/ Regenwasser nach der Verfüllung der Grube, da die gewachsene Struktur des Bodens bis in 20 Meter Tiefe zerstört wird und ein Abschwämmen der verfüllten Erdmassen nicht ausgeschlossen werden kann.

Selbstverständlich sind noch die ausstehenden rechtlichen Verfahrensprüfungen und weitere zu erstellende Gutachten (Wasser, Staub, Lärm) abzuwarten, allerdings wäre aus Sicht der Grünen schon jetzt nach Abwägung der vorliegenden Fakten ein Verzicht auf dieses Projekt die vernünftigste Entscheidung.