GRÜNE erwarten baldige Realisierung einer Kommunalen Wärmeplanung für das Stadtgebiet

„Möglichkeiten von Fluss-Großwärmepumpen an Werre und Aa nutzen!“

Stadt Herford. Zur künftigen Kommunalen Wärmeplanung in der Stadt Herford erklären die Ratsmitglieder Claudio Vendramin und Herbert Even:

Eine zeitnahe Durchführung einer Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet ist für das Erreichen der Herforder Klimaziele dringend erforderlich – und soll in Kürze rechtlich verpflichtend im gesamten Bundesgebiet werden. Denn die Wärme- und Kälteversorgung von privaten, gewerblich-industriellen und dienstleistungsorientierten Gebäuden macht einen großen Anteil des  Endenergieverbrauchs in der Stadt Herford (im Bundesdurchschnitt 50 %) aus.

Eine solche Planung beschreibt die künftige klimaneutrale Wärme- und Kälteversorgung im Stadtgebiet und zugleich wesentliche Schritte zum Ausstieg aus der bisher weit vorherrschenden Gebäudeenergieversorgung aus fossilen Energiequellen (Erdgas, Heizöl). Die kommunale Wärmeplanung kann über die Kommunalrichtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz bis zum 31.12.23 mit 90 % (danach nur noch mit 60  %) gefördert werden.

In dichter bebauten Bereichen der Stadt werden Quartierslösungen im Zentrum der Überlegungen stehen – Energiezentralen mit klimaneutraler Nah-/Fernwärmeversorgung für einen ganzen Stadtteil. Solche Lösung sind bzw. werden zB. für die Wärme- und Kälteversorgung des Bildungscampus (ehem. Wentworth-Kaserne) und des Gebietes der ehem. Hammersmith-Kaserne realisiert bzw. geplant; auch daran angrenzende Gebiete könnten an diese neue Versorgung angeschlossen werden.

In diesem Zusammenhang regen wir an, die in den beiden Flüssen Werre und Aa enthaltene Wärme durch sog. Fluss-Großwärmepumpen zu nutzen, wie sie bereits in einigen Städten im In- und Ausland installiert worden sind. Die Realisierung zB. in Einsatzorten an der Werre (Freizeitbad H2O, Wehr Bergertor, Auslauf der Kläranlage) oder der Aa (Bereich Hipp oder WWE, evtl. MARTA-Viertel) sollte dabei genau geprüft werden. – Diese Technik hat neben der effizienten Energiegewinnung den Vorteil, die häufig schon „wärmegestressten“ Flüsse durch den Wärmeentzug zugleich abzukühlen.

Fotos: Mögliche Einsatzorte einer Fluss-Großwärmepumpe für die Quartiersversorgung an Werre (H2O, Berger Tor, Kläranlage; WWE, HiPP, MARTA)