Stadt Herford. Zu den Vorschlägen des CDU-Stadtverbandes zum Standort des OWL-Forums nehmen die grünen Kulturbeiratsmitglieder Claudio Vendramin und Sabine Althoff wie folgt Stellung:
Grundsätzlich ist ein möglichst innenstadtnaher Standort für ein OWL-Forum zu bevorzugen, insofern ist der Wunsch der CDU durchaus nachvollziehbar.
Aus rechtlichen und nicht zuletzt auch städtebaulichen Gründen ist der Vorschlag aber nicht realisierbar bzw. nicht sinnvoll:
- Es steht keine ausreichende große Fläche für das vorgesehene Raumprogramm zur Verfügung (die Ausübung eines Vorkaufsrechts hat sich vor Kurzem als nicht machbar erwiesen). Eine wesentliche Reduktion der Flächen dürfte fachlich nicht praktikabel sein.
- Das Quartier Radewig sollte städtebaulich in Richtung auf eine sensible Ergänzung der historischen Bausubstanz durch moderne, klimabewusste Neubauten ergänzt werden (Wohnquartier Radewig). Dazu könnte angrenzend auch eine Reduzierung der Auto Fahrstreifen Auf der Freiheit von vier auf zwei (Bus-/Fahrradspuren) gehören.
- Auch die Zu- und Abfahrtslogistik (LKW) für ein dortiges OWL-Forum ist in Anbetracht der Kleinteiligkeit des Stadtteils nur schwer vorstellbar.
- Der CDU-Vorschlag schwankt zwischen einem Theater (auch) in der Radewig und einer Sanierung des Bestandstheaters; beide Lösungen wären von ihren (städtischen) Investitionskosten her nicht günstiger als die Lösung am Güterbahnhof.
Vor dem Hintergrund der rechtlichen Rahmenbedingungen (Grundstückverfügung) dürfte dieser Vorschlag nicht seriös und damit vom Tisch sein. Die CDU muss in diesem Zusammenhang allerdings erklären, wer in der Stadt Herford für sie verbindlich spricht – der Stadtverband oder die Ratsfraktion.
Die Entscheidung zum OWL-Forum ist Anfang kommenden Jahres zu treffen – als Doppelentscheidung: über den sicher nicht unbedingt optimalen Standort Güterbahnhof und über die Frage, ob die Stadt Herford diesen erheblichen Kostenaufwand auch langfristig erfolgreich tragen kann.