Kreis Herford. „Auf die Landtagswahl können wir nicht warten, dann ist es vielleicht zu spät.“ Die Aussage von Jens Müller, Ferkelzüchter in Löhne, beeindruckt die Besucher*innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus dem Kreis Herford. Der Landwirt macht bei einem Rundgang durch seine Stallungen deutlich, dass die Lage für Betriebe in der Tierhaltung besonders bedrohlich ist.
Im Bundestagswahlkampf war auf einer Podiumsdiskussion die Idee entstanden, miteinander auch zukünftig im Gespräch zu bleiben. Hermann Dedert vom Landwirtschaftsverband Herford-Bielefeld lud deshalb nun die Kreisgrünen ein, den Hof von Jens Müller zu besuchen und im Anschluss drängende Themen zu diskutieren. Dieser Einladung folgten verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der Partei aus dem ganzen Kreis, darunter Angelika Fleischer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag und Irmgard Pehle, Kreissprecherin. Auch die grünen Landtagskandidat*innen Andrea Haack und Marvin Reschinsky schauten sich die Situation vor Ort an.
Müller, der 180 Tiere auf seinem Hof versorgt, sieht die Landwirte in die Ecke gedrängt. Die Vorgaben würden immer strenger, sagt er, und meint damit nicht nur die Umweltauflagen. Auch die Schlachthöfe dulden kaum Abweichungen in Gewicht und Qualität. Denn das ganze System ist auf Einheitlichkeit optimiert. „Hängt ein 80 Kilogramm schweres Schwein am Haken, dann macht das dem Schlachthof die gleiche Arbeit wie ein 100 Kilo schweres Schwein, der Verdienst ist aber geringer.“ Letztlich regiert allein der Preis, deshalb sieht Müller schwarz, wenn er die Investitionen der nächsten Jahre aufgrund geänderter Umweltauflagen kommen sieht. Denn einige seiner Ställe darf er dann so nicht mehr betreiben. Um- oder Neubauten kosten aber Millionen. „Ich bin zu mehr Tierwohl bereit, wenn ich aber für ein 4 Monate altes Schwein, das 120 Kilo auf die Waage bringt, für all meine Aufwendungen nur 1,20 Euro pro Kilo bekomme, dann kann ich davon kaum meine Kosten decken, geschweige denn, in neue Gebäude investieren“, so Müller. Er warnt davor, dass schon bald immer mehr Landwirte aufgeben müssen und es künftig keine landwirtschaftlichen Produkte aus dem Kreis Herford mehr geben könnte.
DIE GRÜNEN sehen den Grund unter anderem in einem von Monopolisten dominierten Lebensmittelmarkt, mangelnder Wertschätzung von Lebensmitteln und einer seit langem verfehlten Agrarpolitik. Deren Grundsatz sollte sein, dass wir als Gesellschaft die Aufgabe haben, eine lebensfähige Landwirtschaft vor Ort zu erhalten und Mehrbelastungen durch höhere ökologische Standards zu kompensieren.
„Wir müssen an das System der industriellen Lebensmittelproduktion ran, das diese Vorgaben macht,“ sagt Kandidatin Haack. Ihr Kollege Reschinsky unterstreicht das, will aber auch „Maßnahmen, die zeitnah greifen, denn Systemverändungen dauern zu lange.“ Für diesen Satz bedankt sich Dedert vom Landwirtschaftsverband sehr – die Not ist groß.
Über die gemeinsamen Anliegen wie mehr Regionalität bei den Produkten, Schutz kleinerer Betriebe und eine ressourcenschonende Verwertung von Lebensmitteln wollen die beiden Gruppen auch in Zukunft auf regelmäßigen Treffen im Dialog bleiben. Dann sollen auch kritische Themen wie Einsatz von Dünger- und Pflanzenschutzmitteln auf den Tisch kommen.
Kreis Herford. „Auf die Landtagswahl können wir nicht warten, dann ist es vielleicht zu spät.“ Die Aussage von Jens Müller, Ferkelzüchter in Löhne, beeindruckt die Besucher*innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus dem Kreis Herford. Der Landwirt macht bei einem Rundgang durch seine Stallungen deutlich, dass die Lage für Betriebe in der Tierhaltung besonders bedrohlich ist.
Im Bundestagswahlkampf war auf einer Podiumsdiskussion die Idee entstanden, miteinander auch zukünftig im Gespräch zu bleiben. Hermann Dedert vom Landwirtschaftsverband Herford-Bielefeld lud deshalb nun die Kreisgrünen ein, den Hof von Jens Müller zu besuchen und im Anschluss drängende Themen zu diskutieren. Dieser Einladung folgten verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der Partei aus dem ganzen Kreis, darunter Angelika Fleischer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag und Irmgard Pehle, Kreissprecherin. Auch die grünen Landtagskandidat*innen Andrea Haack und Marvin Reschinsky schauten sich die Situation vor Ort an.
Müller, der 180 Tiere auf seinem Hof versorgt, sieht die Landwirte in die Ecke gedrängt. Die Vorgaben würden immer strenger, sagt er, und meint damit nicht nur die Umweltauflagen. Auch die Schlachthöfe dulden kaum Abweichungen in Gewicht und Qualität. Denn das ganze System ist auf Einheitlichkeit optimiert. „Hängt ein 80 Kilogramm schweres Schwein am Haken, dann macht das dem Schlachthof die gleiche Arbeit wie ein 100 Kilo schweres Schwein, der Verdienst ist aber geringer.“ Letztlich regiert allein der Preis, deshalb sieht Müller schwarz, wenn er die Investitionen der nächsten Jahre aufgrund geänderter Umweltauflagen kommen sieht. Denn einige seiner Ställe darf er dann so nicht mehr betreiben. Um- oder Neubauten kosten aber Millionen. „Ich bin zu mehr Tierwohl bereit, wenn ich aber für ein 4 Monate altes Schwein, das 120 Kilo auf die Waage bringt, für all meine Aufwendungen nur 1,20 Euro pro Kilo bekomme, dann kann ich davon kaum meine Kosten decken, geschweige denn, in neue Gebäude investieren“, so Müller. Er warnt davor, dass schon bald immer mehr Landwirte aufgeben müssen und es künftig keine landwirtschaftlichen Produkte aus dem Kreis Herford mehr geben könnte.
DIE GRÜNEN sehen den Grund unter anderem in einem von Monopolisten dominierten Lebensmittelmarkt, mangelnder Wertschätzung von Lebensmitteln und einer seit langem verfehlten Agrarpolitik. Deren Grundsatz sollte sein, dass wir als Gesellschaft die Aufgabe haben, eine lebensfähige Landwirtschaft vor Ort zu erhalten und Mehrbelastungen durch höhere ökologische Standards zu kompensieren.
„Wir müssen an das System der industriellen Lebensmittelproduktion ran, das diese Vorgaben macht,“ sagt Kandidatin Haack. Ihr Kollege Reschinsky unterstreicht das, will aber auch „Maßnahmen, die zeitnah greifen, denn Systemverändungen dauern zu lange.“ Für diesen Satz bedankt sich Dedert vom Landwirtschaftsverband sehr – die Not ist groß.
Über die gemeinsamen Anliegen wie mehr Regionalität bei den Produkten, Schutz kleinerer Betriebe und eine ressourcenschonende Verwertung von Lebensmitteln wollen die beiden Gruppen auch in Zukunft auf regelmäßigen Treffen im Dialog bleiben. Dann sollen auch kritische Themen wie Einsatz von Dünger- und Pflanzenschutzmitteln auf den Tisch kommen.