Stadt Herford. Zur geplanten Umgestaltung der Mindener Straße erklären die beiden Mitglieder von Bündnis90/DIE GRÜNEN im Verkehrsausschuss, Ulf Kutschewski und Traute Lakemeier:
Ein sicherer Radweg entlang der Mindener Straße ist seit langem überfällig. Möglich ist er nur durch den Wegfall von zwei Kfz-Fahrspuren. Deshalb begrüßen wir den Vorschlag der Stadtverwaltung, einen provisorischen Radfahrstreifen zu Lasten der jeweils rechten Fahrspur zu errichten. CDU und SPD nehmen damit endlich Abschied vom Irrweg einer vierspurigen Lösung: Diese ist unter Einbeziehung von Radfahrstreifen und Stellplätzen gar nicht richtliniengemäß realisierbar.
Dieser Vorschlag kann allerdings nur eine provisorische Lösung darstellen. Der baulich-technische Zustand der Mindener Straße erfordert eine baldige Grundsanierung. Sie sollte mit einer grundlegenden Neugestaltung des Straßenraums verbunden werden: Neben einer sicheren Führung des Radverkehrs müssen dazu auch deutlich verbesserte Überquerungsmöglichkeiten für Fußgänger*innen und eine grundlegende städtebaulich-ästhetische Neugestaltung mit einer Baumallee gehören. Die Mindener Straße als größere städtische Einfallstraße ist eine Visitenkarte der Stadt!
Die Zweispurigkeit sollte aber nicht nur für den Bereich zwischen Ringstraße (L860) und der Kreuzung Hansa-/Bismarckstraße gelten, sondern bis zum Lübbertor weitergeführt werden. Denn der provisorische Radweg würde an dieser Kreuzung enden und Radfahrer*innen aus dem dicht besiedelten nördlichen Stadtteil in eine unsichere Wegeverbindung in Richtung Innenstadt entlassen. Deshalb befürworten wir einen erweiterten Vorschlag für die gesamte Mindener Straße, bei dem wir auch eine Unterstützung des zuständigen Landesbetriebes Straßen NRW erwarten.
In diesem Zusammenhang ist auch über eine Neugestaltung des Verkehrsraumes des Herforder Innenstadtrings zu sprechen. Hier sehen wir dieselbe verkehrliche Situation wie an der Mindener Straße: Keine sichere Radverkehrsführung, lange Wege für Fußgänger*innen ohne Überquerungsmöglichkeiten und erhebliche ästhetisch-städtebauliche Mängel. Wer über die Verkehrswende in Herford spricht, darf über diese Bausünde der siebziger Jahre nicht schweigen!