Ist der Katastrophenschutz im Kreis bei Unfällen in Atomkraftwerken ausreichend?

Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat in einer Anfrage die Verwaltung gebeten, ausführlich über die nach der Katastrophe von Fukushima aktualisierten Katastrophenschutzplänen für Unfälle in Atomkraftwerken zu berichten.

In der nun vorliegenden Antwort wird deutlich, dass der Kreis Herford zwar formal alle Vorbereitungen getroffen hat, jedoch stellen sich den GRÜNEN Kreistagsmitgliedern weiterhin Fragen.

So werden die für den Fall von radioaktiven Kontaminierungen lebensrettenden Jodtabletten nur für einen Personenkreis von Menschen unter 45 Jahren sowie Schwangere vorgehalten.

Auch ging aus dem Antwortschreiben der Verwaltung hervor, dass der Kreis zu einer Außenzone statt wie vorher Fernzone deklariert wurde. Die Gefahr ist demnach näher gekommen.

„Atomare Strahlung macht nicht an von Verwaltungen festgelegten Radien halt“, betont Ingeborg Balz. „Insgesamt ist festzuhalten, dass der Kreis seinen Aufgaben nachkommt, was sehr begrüßenswert ist. Aber ob die getroffenen Maßnahmen ausreichend sind, stellen wir in Frage“, so die GRÜNE Fraktionssprecherin weiter.

Durch das AKW Grohnde, in dem es in der Vergangenheit immer wieder zu Störfällen kam, sowie das AKW Lingen, wo es im Oktober Pannen bei einem Super-GAU-Test gab, sind die Bewohnerinnen und Bewohner des Kreises Herford gleich mehrfach vor den nicht zu kalkulierenden Risiken der Atomkraft bedroht.

„Die Vielzahl der zu treffenden Katastrophenschutzmaßnahmen zeigt, dass Atomkraftwerke ein hohes Sicherheitsrisiko darstellen. Wir fordern daher, anstatt immense Zusatzkosten durch die Erweiterung der Sicherheitszonen zu verursachen die Atomkraftwerke umgehend stillzulegen“, erklärt Ingeborg Balz abschließend.

Fragen der Kreistagsfraktion

Antworten der Verwaltung