Ministerin Josefine Paul besuchte Herford im Rahmen der Tour °GRÜN in Verantwortung“. Die Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration – auch bekannt als „Chancenministerium“, wie Paul es nennt – nutzte ihren Besuch für ein intensives Fachgespräch zur Kita-Situation im Kreis Herford. Jugendämter der Städte Bünde und Löhne sowie verschiedene Kita-Träger kamen zusammen, um die Herausforderungen der Branche zu besprechen und neue Ansätze zu diskutieren.
Im Denkwerk Herford skizzierte Paul später ihre Sicht auf die zentralen Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung: Fachkräftemangel und eine steigende Nachfrage nach Kita-Plätzen erschwerten vielerorts den Betrieb. Die Landesregierung plane deshalb, im Haushalt 2025 die frühkindliche Bildung besonders zu fördern und zusätzlich zu finanzieren. Paul zeigte sich überzeugt, dass diese Maßnahmen schrittweise Entlastung für die Einrichtungen bringen würden. Erzieherinnen und Einrichtungsleiterinnen brachten ihre Erfahrungen aus dem Alltag ein, was die Diskussion zusätzlich bereicherte.
Auch das Thema Jugendpolitik und die Situation geflüchteter Menschen kamen zur Sprache, wobei insbesondere die Streichung von Landeszuschüssen für Flüchtlingsberatungsstellen für Diskussion sorgte. Vertreter
von Beratungsstellen schilderten die gravierenden Folgen der Einsparungen, wie die Entlassungen in einer Bielefelder Beratungsstelle und das Ende der Unterstützung für eine Initiative in Vlotho. Paul argumentierte, dass die Finanzierung der Beratungen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) übernommen werden müsse, und verwies auf alternative Finanzierungswege im Landeshaushalt für unbegleitete minderjährige Geflüchtete.
Nach der kontroversen Diskussion wurden die Gespräche in kleineren Gruppen fortgesetzt. Der grüne Kreisvorstand kündigte an, das Thema bei einer kommenden Veranstaltung mit den Initiativen erneut aufzugreifen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.