Stadtverband und Ratsfraktion der Herforder Grünen sehen den Versuch, den Radverkehr in Herford und insbesondere auf der Vlothoer Straße zu stärken keineswegs als gescheitert. Vorfahrt für den Radverkehr durch die Ausweisung von Fahrradstraßen und die konsequente Ausweitung eines leistungsfähigen ÖPNV sind ein Signal für die Zukunft der Mobilität im urbanen Raum. Die drohende Klimakatastrophe erfordert eine zeitnahe Verkehrswende als essenziellen Teil der Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Die Hansestadt Herford hat sich der Klimaneutralität verpflichtet und trägt die Auszeichnung ‚Fahrradfreundliche Stadt‘. Das allein sollten gute Gründe sein, den ‚Versuch‘ an der Vlothoer Straße in einen ‚Normalstandard‘ zu verändern.
Das Plangebiet rund um die Vlothoer Straße hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt und die Planungen werden weitere deutliche Veränderungen bringen.
Die geplante Bebauung auf dem ehemaligen Hammersmith-Areal sieht eine deutliche Reduzierung des Autoverkehrs vor und die Einrichtungen des Bildungscampus sollen möglichst autofrei erreichbar sein.
Die Vlothoer Straße darf hier keine Bedeutung für den Durchgangsverkehr haben. Und offensichtlich sind auf dem Stiftberg die Horrorszenarien, nach denen als Folge der Einrichtung einer Fahrradstraße die anliegenden Wohngebiete durch ausweichenden Verkehr überlastet werden, keinesfalls eingetreten. Auch die Frage der baulichen Alternative zur Vlothoer als Fahrradstraße wird erst gar nicht angesprochen, bzw. bleibt unbeantwortet.
„Hier ist weniger ernüchternd, dass der Radverkehr nicht signifikant gesteigert werden konnte. Hier enttäuscht einmal mehr, dass die CDU unerlässliche Ziele und Maßnahmen in den Bereichen Verkehrswende und Klimaschutz nicht ernsthaft genug verfolgt.
Die Vlothoerstraße darf nie allein betrachtet werden, eine flächendeckende Fahrradinfrastruktur bestehend aus Fahrradzonen, Fahrradstraßen und sicheren Radwegen sorgt für mehr Radfahrer*innen im Stadtbild und erhöht die Lebensqualität. Deshalb nicht Einzelmaßnahmen zurücknehmen, sondern ausweiten!“ sagen dazu die Mitglieder des Verkehrsausschuss Claudia Schumacher und Ulf Kutschewski.