Unter den Steinen liegt der Strand: Grüner Bürgermeisterkandidat Claudio Vendramin startet Wettbewerb für mehr Entsiegelung in Herford

Herford, 17. April 2025 – Mit einer innovativen Wahlkampfaktion setzt Claudio Vendramin, Bürgermeisterkandidat der Grünen in Herford, ein deutliches Zeichen für Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung. Unter dem Motto „Unter den Steinen liegt der Strand“ ruft Vendramin Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Institutionen dazu auf, versiegelte Flächen wie Vorgärten, Einfahrten und Garagenplätze zu entsiegeln.

„Wir müssen Herford fit für die Zukunft machen. Jede entsiegelte Fläche hilft, unsere Stadt widerstandsfähiger gegen Starkregen zu machen und das Grundwasser zu schützen. Das ist praktischer Klimaschutz direkt vor der Haustür“, erklärt Vendramin. „Mit dem Wettbewerb wollen wir zeigen, wie viel Engagement und Kreativität in unserer Stadt steckt. Gemeinsam können wir Herford zur Schwammstadt machen.“

Ziel: Herford als Schwammstadt

Die Initiative ist Teil des umfassenden Schwammstadt-Konzepts, das darauf abzielt, Regenwasser besser vor Ort versickern zu lassen, Überschwemmungen vorzubeugen und die ökologische Wertigkeit von Grundstücken zu steigern. „Die Folgen des Klimawandels sind längst auch in Herford spürbar. Wir brauchen Lösungen, die unsere Stadt resilient machen – und dazu gehört die Entsiegelung von Flächen als zentrales Element“, so Vendramin weiter

.Teilnahmebedingungen und Preise

  • Teilnehmen können alle, die eine versiegelte Fläche entsiegeln und so dem Regenwasser wieder Zugang zum Boden ermöglichen.
  • Einsendungen mit Vorher-Nachher-Fotos der entsiegelten Fläche sind per E-Mail an stadtverband@gruene-herford.de möglich.
  • Die besten Projekte werden von einer Jury bewertet und vor Ort besichtigt.
  • Insgesamt werden 10 Preisgelder à 200 Euro vergeben – fünf Ende Mai, fünf weitere Ende Juli.
  • Die Gewinner erhalten eine Urkunde und das Preisgeld.

„Wir wollen nicht nur über Klimaschutz reden, sondern ihn gemeinsam mit den Menschen in Herford umsetzen. Jede entsiegelte Fläche ist ein Gewinn für unser Stadtklima und ein Beitrag für kommende Generationen“, betont Vendramin

Da es um zusätzliche Flächen geht, sind  Schottergärten ausgeschlossen, die aus gesetzlichen Gründen einen Rückbau vornehmen müssen. 

Alle Anderen sind herzlich willkommen.

Vorbild Hammersmith-Kasernengelände und Bundesprogramm

Die Aktion knüpft an die aktuellen Entwicklungen auf dem Hammersmith-Kasernengelände an, wo bei der Neugestaltung auf Entsiegelung und Durchgrünung gesetzt wird, auch ein neues Bundesprogramm zur Entsiegelung unterstützt die Initiative.

Mit dem Wettbewerb „Unter den Steinen liegt der Strand“ unterstreichen die Grünen und ihr Bürgermeisterkandidat Claudio Vendramin ihr Engagement für eine lebenswerte, klimaangepasste und grünere Stadt Herford.

Beispiele für erfolgreiche Entsiegelungsprojekte in anderen Städten

Niederlande entsiegeln um die Wette

Begonnen hat es 2020 mit einem Wettbewerb zwischen Amsterdam und Rotterdam. Mittlerweile hat es sich zu einem nationalen Phänomen in den Niederlanden entwickelt: das „Tegelwippen“. Dabei versuchen Gemeinden und Städte im ganzen Land, zwischen März und Oktober möglichst viele Pflastersteine und Fliesen durch Grünflächen zu ersetzen, um der Bodenversiegelung entgegenzuwirken.

Leonding (Österreich):
In Leonding wurde das brachliegende UNO-Shopping-Areal (112.000 m²) als Beispiel für innovative Entsiegelung umgestaltet. Wo zuvor Betonflächen und Parkplätze dominierten, entsteht nun ein nachhaltiges Stadtquartier mit Wohnraum, Arbeitsplätzen und großzügigen Grünflächen. Das Projekt zeigt, wie durch Revitalisierung von Brachflächen neue, lebenswerte Quartiere mit ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit geschaffen werden können

Wels (Österreich):
Mit dem Projekt „Grüne Stadt Wels“ werden versiegelte Flächen, vor allem rund um den Volksgarten, in offene Grünflächen, Sport- und Freizeitanlagen sowie naturnahe Bildungsbereiche umgewandelt. Bis 2027 soll das Gelände umfassend entsiegelt und im Rahmen der Landesgartenschau neugestaltet werden

Tulln (Österreich):
Am Nibelungenplatz wurden 200 Parkplätze entfernt und stattdessen Grünflächen, Bäume und Erholungszonen geschaffen. Der Schwammstadtansatz hilft, die Stadt resistenter gegen Starkregen zu machen und verbessert das Stadtklima sowie das Gemeinschaftsgefühl

.Mannheim (Deutschland):Willy-Brandt-Platz: Von 2021 bis 2023 wurde der zentrale Verkehrsknoten entsiegelt und mit Grüninseln, Stauden und klimaangepassten Bäumen aufgewertet. Die neuen Grünflächen verbessern das Mikroklima trotz komplexer Anforderungen wie Tiefgarage und Leitungen

Grüne Mitte (Quadrat C7): Ehemals versiegelte Parkplatzflächen wurden in eine zentrale grüne Mitte mit Bäumen, Grünflächen und Spielflächen umgewandelt. Das Projekt wurde durch Workshops und einen Architektenwettbewerb entwickelt und mit Fördermitteln unterstützt

Berlin-Spandau:
Das Pilotprojekt „Forellenhof Roter“ entsiegelte rund 2.400 Quadratmeter Fläche im Rahmen einer städtebaulichen Förderung. Ziel war die Schaffung von Voraussetzungen für die öffentliche Nutzung und die Prüfung verschiedener Nachnutzungskonzepte

Internationale Beispiele:Wuhan (China): Die Stadt kombinierte künstlich angelegte Seen, Grünflächen und spezielle Straßenbeläge. Nach Starkregen 2020 waren die Schäden deutlich geringer als 2016 – ein direkter Erfolg der Entsiegelungsmaßnahmen

Kopenhagen (Dänemark): Im Rahmen des „Water Smart Cities“-Projekts wurden wasserdichte Gebäudefassaden mit Hochwasserschutzwänden und intelligenten Sensoren kombiniert, um Überschwemmungen vorzubeugen und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu sichern

Weitere Initiativen:

Zweibrücken (Deutschland): Im Rahmen der Aktion „Stadtgrün“ wurden zahlreiche Flächen entsiegelt und durch blühende Beete ersetzt. Ähnliche Wettbewerbe wie „Wir lassen die Steine hüpfen“ fördern bundesweit kreative Entsiegelungsprojekte Diese Beispiele zeigen, dass Entsiegelung sowohl im großen städtebaulichen Maßstab als auch durch kleinere, bürgergetragene Initiativen erfolgreich

(sh. Zeitungsbericht NW 25.04. und Herforder Kreisblatt 19.04.)