Baumfällungen für den zukünftigen Herbert-Even-Platz?

Wir fordern den Erhalt des wertvollen alten Baumbestandes

Die Freifläche am Daniel-Pöppelmann- Haus soll laut Vorschlag des Bürgermeisters Tim Kähler (SPD) im vergangenen Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Herford als Herbert-Even-Platz benannt werden. Damit soll ein grünes Urgestein geehrt werden, dass sich 40 Jahre tatkräftig für eine soziale und ökologisch-nachhaltige Entwicklung der Stadt eingesetzt hat und parteiübergreifend für seinen Sachverstand geschätzt wurde.

Die derzeitige Gestaltungsplanung des Platzes sieht dabei die Fällung von drei geschützten, gesunden und standfesten Bäumen vor – um die Ansicht auf das städtische Museum hervorzuheben. Unverständlich ist dies für die grüne Ratsfraktion und den Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen: „Aus rein ästhetischen Gründen Bäume fällen zu wollen, ist in Zeiten der Klimakrise und des von der Stadt ausgerufenen Klimanotstands absolut nicht nachvollziehbar.“, so die Spitzenkandidatin der Herforder Grünen, Claudia Schumacher. 

 „Wenn die Namensgebung eine ernstgemeinte Würdigung meines verstorbenen Mannes sein soll, muss sich Herr Kähler für den Erhalt der Bäume auf diesem fast baumlosen Platz einsetzen, andernfalls wäre es respektlos,“ meint Barbara Lux, langjährige Lebensgefährtin und Mitglied im Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen.

Bäume schenken Schatten, kühlen die Umgebung und bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Technische und gestalterisch gibt es viele Beispiele Bäume und Pflanzen sogar in die Architektur von neuen Gebäuden zu integrieren. Unter dem Begriff „Hortitecture“ werden solche Konzepte zusammengefasst, die das Ziel haben, Orte naturnah zu gestalten und dadurch sowohl die Biodiversität wie auch die Lebensqualität zu verbessern.[1]

„Die ökologische Gestaltung als Kriterium muss zwingend in die zukünftigen Ausschreibungen zur Gestaltung von Plätzen und Gebäuden der Stadt mit aufgenommen werden“ fordert Claudio Vendramin, Bürgermeisterkandidat von Bündnis 90/Die Grünen. Die Ratsfraktion beantragt im nächsten Bau- und Umweltausschuss eine Umplanung der derzeitigen Freifläche vor dem Daniel-Pöppelmann-Haus um die geschützten Bäume zu erhalten.


[1] Vg. Michael Divé „Vegetation in der Architektur: Hortitecture“, BUWOG Blog 20. 06. 2024, https://blog.buwog.com/vegetation-in-der-architektur-hortitecture/#:~:text=Das%20Konzept%20der%20Hortitecture%20besch%C3%A4ftigt%20sich%20mit%20der,naturn%C3%A4her%20planen,%20Biodiversit%C3%A4t%20erzeugen%20und%20die%20Wohngesundheit%20verbessern, abgerufen am 10.08.2025