Die GRÜNEN schlagen Wohnungsbau auf dem Gelände des Güterbahnhofs vor

Die SPD-Anregung für ein Konzept unter dem Motto ‚Schöner Ankommen‘ greift deutlich zu kurz.

Herford. Die SPD-Ratsfraktion möchte das Programm ‚Schöner Ankommen‘ von Landesregierung und DB in der Hauptsache zur Attraktivitätssteigerung für den Bahnhof und das Umfeld nutzen. Ein entsprechender Antrag für die Ratssitzung am Freitag ist aus Sicht des Stadtverbandes und der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN deutlich zu kurz gesprungen.

Die Stadt hat das gesamte Gelände des ehemaligen Güterbahnhofbereichs von der Diebrocker Straße bis zur Sophienstraße vor Jahren gekauft, um es zu entwickeln. Genau das sollte hier jetzt auch passieren, und zwar sozusagen in einem Arbeitsgang mit ‚Schöner Ankommen in NRW‘, dem Landesprogramm zur Sanierung von Bahnhofsgebäuden und Bahnhofsumfeld in mittelgroßen Städten.

Nachdem das ‚OWL-Forum‘ hier nicht verwirklicht werden konnte, sollte das Gelände aus städtebaulicher Sicht als innerstädtisches ‚Filetstück‘ auch entsprechend genutzt werden. Hier besteht die einmalige Gelegenheit innerstädtischen Wohnraum mit einer optimalen Anbindung an den ÖPNV und den SPNV zu erstellen. Sowohl die Lage als auch der Bedarf sprechen hier eindeutig für eine gemischte Wohnbebauung, insbesondere aber für kleine bis mittelgroße Wohneinheiten.

Für Auszubildende, Studierende (Universitätsstadt und Fachhochschulstandort Bielefeld, auf der Schiene in 15 Minuten erreichbar, Studierende der Finanzbehörden), Alleinstehende, Alleinerziehende, Menschen mit Wohnberechtigungsschein und Menschen, die auf das Auto verzichten müssen oder möchten wäre dieser Wohnort ideal.

Ein Engagement der städtischen Tochter Wohn- und Wirtschaftsservice scheint hier naheliegend. Selbstverständlich ist hier und eigentlich auch bei allen anderen Bauprojekten, auf die die Stadt Einfluss nehmen kann, auf eine konsequent sparsame, ökologische Ausführung in Modulbauweise zu achten.

Darüber hinaus muss ein zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept selbstverständlich wesentlich mehr bieten als Carsharing und Park- and Rideplätze.

Stadtverband und Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erwarten von der SPD, ihren Blick zu weiten und die genannten zeitgemäßen Ziele zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auf dem Güterbahnhofgelände in ihren Antrag aufzunehmen.