Stadt Herford. Negative Auswirkungen der nächtlichen Beleuchtung auf die Tierwelt, insbesondere auf das Leben der Insekten, sind mittlerweile allgemein bekannt.[1] Mit dieser Thematik wird sich der Bau- und Umweltausschuss des Herforder Stadtrates in seiner nächsten Sitzung auf Antrag der Ratsfraktion von Bündnis90/Die Grünen befassen.
Die Grünen verweisen in diesem Zusammenhang auf die Anlockwirkung künstlicher Lichtquellen für Insekten: Bereits durch den Kontakt mit dem heißen Lampengehäuse könnten schnell fliegende Insekten getötet oder verletzt werden. In das Gehäuse eingedrungene Insekten würden dort gefangen und durch Hitzeeinwirkung oder Verhungern zugrunde gehen.
Diese Auswirkungen nächtlicher Beleuchtung träfen auf zahlreiche nach der Bundesartenschutzverordnung oder der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie besonders geschützte Arten zu. Damit würden Natur und Landschaft nicht nur artenärmer, sondern durch Störung des ökologischen Nah-rungsgefüges auch ökologisch labiler und anfälliger gegen Schädlinge und Massenvermehrungen unempfindlicher Arten.
In dem Antrag der grünen Ratsfraktion soll die Herforder Stadtverwaltung beauftragt werden, über die Insekten- und Naturverträglichkeit der Herforder Straßenbeleuchtung in ihrem jetzigen Zustand zu berichten. Zugleich sollen Vorschläge zu einer umweltschonenden Verbesserung der Straßenbeleuchtung unterbreitet werden.
Darüber hinaus schlagen die Grünen vor, die rechtlichen Möglichkeiten zur Festsetzung ökologischer Beleuchtungstechniken auch im Rahmen der Bauleitplanung zu prüfen. „Durch die Festlegung der erforderlichen Helligkeit, von Zeit und Ort der Beleuchtung, die Wahl des Leuchtmittels sowie die Leuchtenkonstruktion lassen sich die Rückwirkungen auf die Tier- und insbesondere die Insektenwelt begrenzen“, so die Grünen.
(1) https://www.nabu.de/stadtbeleuchtung/cd-rom/Inhalte/PDF/H3-1.pdf
http://region-hannover.bund.net/themen_und_projekte/artenschutz/insekten/insektenfreundliche_aussenbeleuchtung/