Stadt/Kreis Herford. Toni Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Bundestag, war erneut zu Gast in Herford. Auf Einladung des grünen Stadt- und Kreisverbandes sprach er über aktuelle Fragen der Landwirtschaft mit Vertreter*innen der örtlichen Landwirtschafts-Verbänden.
Bereits auf der 40-Jahr-Feier der GRÜNEN im Kreisverband in Herford im Januar 2020 hatte sich Hofreiter auf einen Austausch mit den Landwirten eingelassen. Damals wurde er noch mit großem Treckeraufgebot am Bahnhof empfangen. Diesmal standen die Zeichen auf Versöhnung, nicht zuletzt, weil die Gespräche beim letzten Mal einen fruchtbaren Boden hinterlassen hatten und eine Fortführung beschlossen wurde.
Den Aufschlag machte Hermann Dedert, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Herford-Bielefeld. Toni Hofreiter folgte und nahm auf die Aussagen Dederts Bezug. Sachlich und inhaltlich versiert ging er auf die Belange der Bauern ein, die den GRÜNEN gerne Reglementierungswut unterstellen und bemängeln, dass den Landwirten zu wenig Spielraum bleibt, um wirtschaftlich zu arbeiten. Aufgrund der nahenden Kommunalwahl ging es auch immer mehr um die Frage, was die GRÜNEN in Zukunft im Kreistag und in den Kommunen hinsichtlich der Problematik des Flächenfraßes, der Auflagenflut und auch bezüglich des immer häufiger vorkommenden Wolfes umzusetzen gedenken. Hier konnte Toni Hofreiter, promovierter Diplom-Biologe, Antworten und Tipps aus Bundessicht geben. Er verabschiedete sich nach fast anderthalb Stunden dann, um nach dieser letzten von vier Wahlkampfveranstaltungen des Tages noch nach Dortmund weiterzureisen.
Die Veranstaltung wandte sich nun noch stärker kommunalen Themen zu. Hier kamen die anwesenden Kreistagsmitglieder wie Ingo Ellermann und Angelika Fleischer zu Wort, letztere aktuell Spitzenkandidatin der GRÜNEN für den Kreistag. Und auch Jürgen Müller, amtierender Landrat und gemeinsamer Landratskandidat von SPD und GRÜNEN war ein gefragter Adressat der Landwirte. Herbert Even, in Doppelfunktion als Moderator der Veranstaltung und Bürgermeisterkandidat in Herford, warf sich ebenfalls mit den Landwirten verbal die Bälle zu.
Die Begegnung endete sehr positiv gestimmt mit der Bitte Dederts an die Kommunalpolitiker*innen, die Belange der Landwirte im Blick zu behalten, da „die qualitativ hochwertigen Lebensmittel, die wir herstellen, nur geben kann, wenn es uns gibt.“ Herbert Even wünschte sich, dass auch weiterhin einander zugehört wird und die gemeinsamen Anliegen und nicht das Trennende im Vordergrund stünde.