Zum Auftritt von Akif Pirinçci bei einer Veranstaltung der Jugendorganisation der AfD im Kreis Herford erklärt Maik Babenhauserheide, Sprecher des Kreisverbandes Herford von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Mitglied im Landesvorstand NRW:
„Man weiß nicht, was die größere Provokation ist. Wenige Tage vor der Herforder Menschenkette gegen Rechts den Pegida-Redner einzuladen, der über Konzentrationslager witzelt, die ja leider nicht mehr in Betrieb seien. Oder diesen auch noch als Künstler zu bezeichnen.
Seine Texte sind grobe Schreie des Hasses. In ihnen wimmelt es von plumpen und vollkommen überzogenen Beleidigungen gegen Einzelpersonen und Gruppen. Auf mich macht das den Eindruck eines kleinen Kindes, das besonders frech ist, um die Aufmerksamkeit der Erwachsenen zu bekommen. Diese verschafft ihm nun die Jugendorganisation der AfD im Kreis Herford.
Das ist sehr entlarvend. Niemand sollte ihnen mehr abnehmen, dass die AfD eine „bürgerliche Alternative“ darstellt. Sie bedienen – wie Pirinçci – eine Klientel, die sich für „das Volk“ hält aber längst nicht mehr mithalten kann. Sie leben in einer von Angst geprägten Parallelgesellschaft. Alles scheinbar fremde und andere wird als eine Bedrohung empfunden.
Scheinbar wird diese Parallelgesellschaft gerade größer. Deshalb ist dies keine harmlose Veranstaltung. Wir leben in einer Zeit großer Verunsicherung. Da kann man mit Angst und Feindbildern Menschen leichter ködern. Dabei ist unsere Gesellschaft schon viel weiter. Die Mehrheit der Menschen ist doch froh in einem Land zu leben, in dem Freiheit und gegenseitiger Respekt hohe Güter sind.
Wir Grüne haben uns seit unserer Gründung für Gleichberechtigung und gesellschaftliche Freiheit eingesetzt. Das werden wir auch weiterhin tun. Wenn die AfD ihren Gang an den rechten Rand fortsetzen will, kann sie mit uns als kämpferischen politischen Gegner rechnen.“